06131-237384info@bueso.de

Die Rolle des Faschisten Augusto Pinochet in der BAE-Affäre

19. Juni 2007 (LPAC) - General Augusto Pinochets Ruf als faschistischer Diktator in Chile von 1973 bis 1990 und als Hauptdrahtzieher des internationalen Mord- und Foltersystems "Operation Condor" ist weltweit bekannt. Weniger bekannt ist jedoch seine Rolle in der BAE-Affäre, durch die er mit den führenden Personen der britischen und europäischen Finanzoligarchie an diversen Waffen- und Geldwäschegeschäften beteiligt war, bei denen er selbst beträchtliche Gewinne kassiert - im Bereich von mehreren hundert Millionen Dollar.

Als man Pinochet im Herbst 1998 in London festnahm und ihm Menschenrechtsverletzungen vorwarf, hielt er sich als Gast des BAE-Tochterunternehmens Royal Ordnance in England auf, wie bei zahlreichen früheren Gelegenheiten im Laufe der 90er Jahre. Seine Beziehung mit dem britischen Unternehmen gehen jedoch schon mindestens auf das Jahr 1982 zurück, als er die damalige Premierministerin Margaret Thatcher bei ihrem imperialistischen Angriff auf Argentinien, dem sogenannten "Falkland-Krieg", unterstützte. Es ist bekannt, daß führende Personen der Regierung, aus der Geschäftswelt und den diplomatischen Kreisen Großbritanniens  1973 Pinochets Staatsstreich gegen Salvador Allende begrüßten.

Nach Angaben des argentinischen Journalisten Rogelio Garcia Lupo, schmiedete Pinochet im Jahre 1997 ein Joint Venture zwischen Chiles Rüstungsunternehmen FAMAE und Royal Ordnance mit dem Namen FAMAE-Ordnance, Ltd. Die Gründung dieser neuen Firma sollte die Grundlage für ein internationales Programm der Waffenvermarktung bilden. Während seines Aufenthalts in London im Jahre 1998 sollte Pinochet eine Zahlung von BAE/Royal Ordnance in der Höhe von 4,43 Millionen Dollar einstreichen: seine Vermittlungsprovision für den Verkauf von drei britischen Schiffen an die chilenische Marine.

Obgleich er nominell 1990 aus dem Amt schied, erlaubte es die lasche Aufsicht der chilenischen Regierung, daß Pinochet FAMAE als sein persönliches Vehikel nutzte, um nicht nur Verträge mit mehreren europäischen Waffenherstellern zu schließen, sondern auch (1992) den illegalen Verkauf von 36 Tonnen Waffen von FAMAE an Kroatien zu bewerkstelligen. Chilenische Ermittler warfen Pinochet vor, daß er einige seiner Geldmittel dazu benutzt habe, die von zahlreichen ehemaligen "Operation Condor"-Agenten während der 1970er und 80er Jahre begangenen Grausamkeiten zu vertuschen, für die sie international wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht werden.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN