Ein Bericht von Christoph Mohs, BüSo-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg
Da nach Aussage der meisten Redner auf der Bühne der Bauernproteste am 30. Januar 2024 in Stuttgart bisher von der Politik zwar viele nette Worte gefallen, aber noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen worden seien, sei es notwendig, die Demonstrationen so lange fortzusetzen, bis sich tatsächlich etwas Grundlegendes bewege. Die Stimmung unter den etwa 3.000 Landwirten und Handwerkern, die mit rund 1.600 Traktoren und anderen Fahrzeugen in die baden-württembergische Landeshauptstadt gekommen waren, war deutlich angespannter, als noch in der bundesweiten Aktionswoche Anfang Januar. Den ganzen Vormittag über ging im Stuttgarter Verkehr kaum noch etwas, denn die Bauern waren bereits am frühen Morgen aus z.T. hunderte Kilometer entfernten Ortschaften aus dem gesamten Bundesland angereist und hatten dabei mit ihren Kolonnen Autobahnen und Landstraßen blockiert.
Der Forderungskatalog der Bauern ist inzwischen deutlich umfangreicher geworden und geht über die ursprüngliche Rücknahmeforderung der Agrardiesel-Subventionskürzung weit hinaus. Vor allem wird eine Gleichbehandlung der Importgüter in Bezug auf die hohen Qualitätsstandarts deutscher landwirtschaftlicher Produkte, sowie der massive Abbau bürokratischer Vorschriften und EU-Umweltauflagen gefordert. Die Landwirte, die sich selbst als Experten in Sachen Landschaftsschutz, Nahrungsmittelproduktion und mittelständischer Wirtschaftsweise bezeichneten, waren insbesondere über die ihrer Meinung nach missachtende Haltung und Inkompetenz der Bundesregierung empört und machten ihrem Unmut vielfach durch die Störung der Redebeiträge der Landespolitiker Luft, die sich getraut hatten, vor der Menge zu sprechen.
Es wurde auch mehrfach auf die europaweiten Bauernproteste hingewiesen und als Beleg dafür angeführt, dass die angesprochenen Probleme keinesfalls erfunden oder übertrieben seien. Diesmal hatte es kein Bundespolitiker mehr gewagt, vor die Bauern zu treten -- auch nicht Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, dessen Wahlkreis sich in Stuttgart befindet und der bisher versucht hatte, sich als Anwalt der Belange der Landwirte darzustellen -- es scheint sich in Berlin herumgesprochen zu haben, dass die Zeit des Kuschelkurses mit dem produktiven Teil der Bevölkerung vorbei ist!
https://www.bueso.de/stoppt-gruenen-feudalismus
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