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USA: Kürzungen bei Satellitenprogrammen bedrohen Wetterfrühwarnsysteme

Der folgende Kommentar von Meghan Rouillard erschien am 29.10.2012 im Wissenschaftsblog des LaRouche-Aktionskomitees (LPAC) anläßlich des Hurrikans „Sandy“, der die Ostküste der USA und insbesondere den Großraum New York traf. Er beleuchtet die Folgen der Kürzungen bei Satelliten- und Weltraumprogrammen, zeigt aber auch, welche wissenschaftlichen Möglichkeiten es gibt, mit sog. Naturkatastrophen umzugehen.

Extremwetter, Satelliten und Barack Obama

Ein Artikel in der New York Times vom 26.10. unter dem Titel „Scheitern der US-Satellitenpläne bedroht Datenerfassung über Stürme“ beleuchtet eine Gefahr, vor der das Wissenschaftsteam des LaRouche-Aktionskomitees seit inzwischen mehr als einem Jahr warnt. Die derzeitige Heimsuchung durch den Hurrikan Sandy, einem Supersturm, dessen volle Wirkung wir noch erleben werden, lenkt die Aufmerksamkeit auf eine sehr wahrscheinlich bevorstehende Lücke in der Erfassung von Wetterdaten. Immerhin werden 84% der Daten, die von den wichtigsten amerikanischen Computermodellen stammen, dazu verwendet werden, solche Orkane wie „Sandy“ zu beobachten und deren Entwicklung und Wege vorherzusagen. In dem NYT-Artikel heißt es:

„Den Vereinigten Staaten droht ein Jahr oder mehr ohne wichtige Satelliten, die unschätzbare Daten für die Vorhersage des Weges von Stürmen liefern, und zwar - nach den Feststellungen mehrerer offizieller Prüfungen in jüngster Zeit - infolge von Mißmanagement, mangelnder Finanzierung und Verzögerungen beim Start von Ersatzsatelliten.

Die drohende Lücke in der Satellitenerfassung, die nach Ansicht mehrerer Experten in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich entstehen wird, könnte zu unsicheren Vorhersagen über Stürme wie den Hurrikan Sandy führen, von dem man erwartet, daß er Anfang nächster Woche an der Osteküste eintreffen wird.

Die gefährdeten Satelliten fliegen in Pol-zu-Pol-Umlaufbahnen und kreuzen Nachmittags den Äquator, und scannen bei jedem Umlauf einen Streifen. Zusammen mit Orbitern mit anderen Fahrplänen gehören sie zu den effektivsten Werkzeugen, um die Wege größerer Stürme ungefähr fünf Tage im Voraus zu berechnen.

Um die zunächst sehr unterschiedlichen Modellrechnungen darüber immer weiter einzugrenzen, was der Hurrikan Sandy als nächstes tun wird – ob er die Küste treffen oder aufs offene Meer abschwenken wird – dafür stützten sich die Prognosen bei fast allen benötigten Daten auf diese Satelliten. Das galt im gesamten Verlauf der Woche.

Pünktlich begannen die Fünf-Tage-Modelle sich auf die wahrscheinlichste Antwort zu einigen. Seit Freitagnachmittag ging man davon aus, daß das Zentrum des Sturms am Montag oder Dienstag Delaware treffen würde, mit starken Windböen, strömendem Regen und gefährlichen Sturmfluten an Hunderten von Meilen [der Osteküste der USA] ...

Experimente zeigen, daß die Prognostiker ohne Satellitendaten dieser Art das Ausmaß des gewaltigen Schneesturms, der 2010 Washington traf, um die Hälfte unterschätzt hätten.

Bei den Experten wächst in den letzten beiden Jahren die Sorge, weil die existierenden Polarsatelliten sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern oder dieses sogar schon überschritten haben, und der Start des Ersatz-Satelliten JPSS-1 auf das Jahr 2017 verschoben wurde, was wahrscheinlich zu spät sein wird, um eine Lücke von wenigstens einem Jahr zu vermeiden.

Unter dem Druck von Abgeordneten und Buchprüfern beginnen die Programm-Manager der Satelliten gerade erst, über Alternativen nachzudenken, wenn es zu dieser Lücke kommt, aber diese werden wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Lücke zu vermeiden...

Die Probleme des Programms begannen vor einem Jahrzehnt, mit einem Versuch, die militärischen und zivilen Wettersatelliten zu einem einzigen Projekt zusammenzulegen. Nachdem sich die Kosten verdoppelt hatten und der Zeitplan um fünf Jahre überschritten war, wurde das Programm von der Regierung Obama gekappt.“

Während die Verantwortung für diese bevorstehende Lücke bei den wichtigen Daten der Polarsatelliten zwar nicht bei Obama alleine liegt, ist doch festzuhalten, daß er nichts getan hat, um die Lage zu verbessern, denn in den vorgeschlagenen Haushalten waren keine Gelder eingeplant, um JPSS zu beschleunigen.

Tatsächlich hat das Weiße Haus im Jahr 2010 - im gleichen Jahr, als das Constellation-Programm gestoppt wurde - auch das Nationale Polarorbitale Operationelle Umwelt-Satelliten-System (NPOESS) der Nationalen Ozean- und Atmosphären-Behörde (NOAA) und des Verteidigungsministeriums (DoD) wegen Kosten- und Terminüberschreitungen gestoppt. Das Programm wurde daher aufgeteilt in das Gemeinsame Polar-Satellitensystem (JPSS) von NASA und NOAA und das Verteidigungs-Wettersatellitensystem (DWSS) des DoD.

Ende 2011 informierte dann die Regierung Obama ihre europäischen Partner, daß die NOAA aufgrund von „Haushaltsproblemen“ nicht in der Lage sein werde, drei Fernerkundungs-Instrumente für die nächste Generation des europäischen Polarorbital-Satelliten zu liefern. Die Kürzungen der Regierung Obama betrafen auch jene Satelliten, die wichtige Daten in Bezug auf Erdbeben erfassen könnten, was, wie wir uns noch lebhaft erinnern können, ganz mit den leichtfertigen und tödlichen Kürzungen und Obamas zahlreichen Erklärungen nach dem tödlichen Hurrikan Irene, daß man „so etwas nicht vorhersehen kann“.

Solche lebenswichtigen wissenschaftlichen Instrumente sollten niemals Gegenstand von Sparmaßnahmen sein, wie es Obama und zahlreiche Ideologen der Republikanischen Partei akzeptieren oder sogar fordern. Eine solche Verantwortungslosigkeit ist, wie wir bereits in mehreren Beiträgen dieses Blogs festgestellt haben, nicht länger hinzunehmen.

Ganz im Gegensatz zu dieser Kürzungspolitik steht die Initiative zur Erhaltung dieser Kapazitäten, die kürzlich Gegenstand des IGMASS-Symposiums war, an dem Benjamin Deniston und Jason Ross vom LaRouche Policy Institut teilnahmen, die dort eine Sicht der Zukunft präsentierten, in der der Schutz des Planeten zurecht die höchste Priorität genießt.

Meghan Rouillard

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